Im neuen Beitrag aus dem Kalles dreht sich alles um Bienen. Denn Imkern ist der neueste hippe Trend aus Berlin. Wir erklären euch, warum Bienen so wichtig für unsere Umwelt sind und haben am Ende wieder ein leckeres Rezept für euch – dieses Mal natürlich mit Honig.
Imkern ist ja der neuste Hipster Trend aus unserem geliebten Berlin 😊 Lauter junge, voll digitalisierte Menschen interessieren sich ja nun für den Bienenbestand, weil ihnen erklärt wurde, dass sie durch ihre ständige Erreichbarkeit die Lebensbedingungen der Bienen extrem stören. Neben Pestiziden und einem schwachen Immunsystem der Bienen durch Monokulturen, gibt es Hinweise darauf, dass elektromagnetische Funkwellen Bienen schädigen könnten. In der Tat besteht hier allerdings noch erheblicher Forschungsbedarf. Einige Studien erhärten aber den Verdacht, dass Mobilfunk zumindest den Verlust ihres Orientierungssinns mitverschuldet.[1] Spätestens wenn man dem Berliner Hipster Angst macht, dass seine Lebensweise gefährdet ist – nämlich dass es demnächst keine Frucht Smoothies mehr geben könnte- versucht er in seiner Panik den Fehler zu kompensieren und bevölkert Berlin mit Bienenstämmen aller Farben und Formen welcher er auf dem internationalen Biomarkt beschaffen kann. Wird nämlich von Honigbienen gesprochen, geht es meistens um vielfach gekreuzte Zuchtrassen. Diese Kreuzungen werden auch dazu genutzt die schmerzhaft stechenden Begleiterscheinungen der Honigproduktion zu mildern. Da manche Kreuzungen als besonders stechwütig gelten, bevorzugen viele Imker nun die als friedfertig und fleißig geltende Carnica-Rasse. Grundsätzlich aber gilt, dass sowohl Carnica-als auch Buckfast- Bienenrassen im Sinne des Naturschutzgesetzes nicht nach Deutschland gehören und damit Neozoen darstellen. Die einheimische Dunkle Honigbiene (Apis mellifera mellifera) ist heute in Deutschland so gut wie ausgestorben. By the way: sogar den schmerzhaften Bienenstichen wird ja nachgesagt, dass man sie medizinisch-therapeutisch nutzen kann.[2] Bienengift und die enthaltenen Enzyme sollen nützlich sein, um alte, chronische und teilweise auch versteckte Krankheitsherde aufzudecken. Überführt in die akute Phase soll die Krankheit dann wieder besser behandelbar sein.[3]
Zudem liegt der Focus der öffentlichen Diskussion sehr einseitig auf der Honigbiene. Aus ökologischer Sicht wiegt aber der Verlust der Wildbienen viel schwerer. Die alleinlebende Wildbiene stellt gar keinen Honig her. Jedoch sind fast 80% der in Deutschland vorkommenden 2.000 -3.000 Nutz- und Wildpflanzen von der Bestäubung durch die Bienen abhängig. Dadurch wird der volkswirtschaftliche Nutzen, über die reine Honigernte hinausgehend, um das 10 – 15-fache gesteigert. Denn egal ob Honig- oder Wildbiene: eine Biene fliegt ca. 10mal täglich aus, besucht dabei 250-300 Blüten und transportiert pro Flug ca. 0,05g Nektar. [4] So vergisst der Hipster in Berlin, dass die zurückhaltende Wildbiene genauso wichtig für seinen Fruchtsmoothie ist. Für sie stellt besonders die zunehmende Versiegelung von Flächen in den wachsenden Städten und dem damit einhergehenden Mangel von Nahrung und Nistmöglichkeiten eine Bedrohung dar.
In Burlo ist das gar nicht so anders – aber es gibt einen entscheidenden Unterschied!
Zunächst einmal ist unser Bär, der Barkeeper aus Burlo, so gar kein Hipster! Sondern ein hartarbeitendes Allround Talent, welcher sich tagsüber um den Einbau von Fenstern kümmert, abends zum Sport geht und nachts barkeepert! Und was macht er nachmittags? – Richtig: er kümmert sich um seine Bienchen und Blümchen 😊 Man könnte fast meinen, dass der starke Imker Bär selbst ein fleißiges Bienchen ist 😉 aber STOPP! Was machen eigentlich die männlichen Bienen, während die Mädels entweder Blüten bestäuben oder als Königin fleißig Eier legen? Nichts! Sie lungern in der Gegend herum, naschen am Honig, treffen sich mit Ihren Kumpels und halten nach einer Prinzessin auf Hochzeitsflug Ausschau, die begattet werden möchte. Kleiner Nachteil aus rein menschlicher (oder männlicher) Sicht: nach der Begattung fallen die Drohnen tot vom Himmel.[5] So kann man nur von Glück reden, dass unser Barkeeper Jan doch keine Biene ist: er hat nämlich seine Prinzessin schon gefunden und ist danach nicht tot vom Himmel gefallen 😊
Aber zurück zum Honig 😉 und nach Burlo:
Auf der weiterführenden Schule hat der Jan nicht nur seine Liebe zur Technik entdeckt, sondern einer dieser Lehrer weckte auch die erste Begeisterung für Bienen. Mittlerweile hat er neun Völker mit zwei unterschiedlichen Rassen – 7 Carnicavölker und 2 Buckfastvölker. Zu der wöchentlichen Arbeit gehört die Schwarmkontrolle. Denn sobald die Tracht, also die Blütezeit einsetzt, kommt es zur Schwarmstimmung in den Völkern. Während der Schwarmstimmung kann es vorkommen, dass ein Volk sich eine Königin nachzieht, wenn zu wenig Platz geboten wird. Dabei verlässt die alte Königin das Volk mit bis zu 10.000 Bienen um ein neues Volk zu gründen – und das gilt es zu vermeiden. Ein Bienenvolk erzeugt je nach Tracht und Größe bis zu 40kg Honig im Jahr. Dieser Honig kann aber nicht komplett vom Imker geerntet werden, da die Bienen natürlich auch Futter für sich selbst benötigen. In Burlo stehen die 9 Völker aktuell an einer Blühwiese von ca. 350-400m². Ganz schön groß, aber überhaupt nicht so wichtig! Denn eine Honigbiene fliegt bis zu 3km, in Ausnahmen sogar weiter, um Nektar von verschiedenen Blüten zu sammeln.
Der Honig, welcher von den Burloer Bienen hergestellt wird ist also so lecker, weil die Bienen in Burlo so ein großes und vielfältiges Nahrungsangebot vorfinden. Er ist dadurch sogar so lecker, dass er selbst Frau Kalle überzeugen konnte. Frau Kalle mag nämlich eigentlich gar keinen Honig – also nicht so pur! Ob Frau Kalle gar nicht ihren Minztee mit Honig süßt? – schließlich ist doch der frische Minztee mit Honig ein Kalles Klassiker. Nein – Frau Kalle mag keine Minze! Verrückt, oder 😊 Allerdings verwendet sie Honig andauernd beim Kochen – egal ob Pastasoße, Salatdressing, Ofengemüse, grüner Spargel an Orangen & Ingwer – nirgendwo darf der Honig fehlen! Er füllt die süße Geschmackskomponente und rundet das essen ab!
Den leckersten Kalles Klassiker „Ziegenkäse mit Honig im Gusspfännchen“ isst sie aber auch richtig gern!
Ziegenweichkäserolle in fingerdicke Scheiben schneiden, Klecks Honig drüber, wenn ihr mögt noch weiteres dazu legen wie Champignons, Lauchzwiebeln, Tomaten oder ein wenig luftgetrocknete Chorizo. Unter den Grill oder bei 200°C in den Ofen bis der Käse leicht schmilzt, ein wenig Chutney dazu oder auch nicht, mit Brot genießen! 😊
Egal ob Ziegenkäse mit Honig oder frischer Honig aus Burlo zum selber naschen & kochen: kommt zum DreiEck und bestellt im Kalles 😊
Für mehr Informationen folgt Jan gerne auf Instagram @honigausburlo 😊
[1] https://www.heise.de/tp/features/Stiller-Tod-warum-Bienen-sterben-3399498.html
[2] http://malermeister-dommenz.de/index.php/Bienen.html
[3] https://www.heilpraktiker-joergreichert.de/index.php/bienengifttherapie?showall=1
[4] https://www.honeyfaktur.de/informationen/fakten-ueber-bienen-und-honig/
[5] https://www.honeyfaktur.de/informationen/fakten-ueber-bienen-und-honig/